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  • Martin Schroer I D20sounds

Tipps für Spielleiter - wenn ihr mal keine Lust habt euch vorzubereiten..

Aktualisiert: 21. Feb. 2021

Gestern Abend habe ich in einer Facebook DnD Gruppe einen Post gelesen der mir wirklich nahe ging, deswegen schiebe ich dieses Thema dazwischen. Da schrieb jemand dass er/sie gerade keine Lust hätte ein Abenteuer vorzubereiten und fragte wie man damit umgehen könnte. Die Facebook Gruppe ist wirklich toll und hat dort ein paar hilfreiche Kommentare hinterlassen wie man damit umgehen könnte. Das Thema hat mich sehr berührt und ich habe beschlossen meine Erfahrungen hier kurz zu teilen. Ich hoffe es bringt euch was.


Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass ich sehr gerne leite und trotzdem dieses Gefühl kenne. Letztes Jahr im Herbst habe ich meinen Job verloren und merkte in dieser Krise, dass mir das Leiten gerade deutlich zu viel wird. Als meine Situation dann besser wurde, stellte sich die Lust zu leiten sofort wieder ein. Für mich kann ich sehr klar sagen, dass es daher kam, dass es für mich gerade so stressig war, dass das Spielen und Leiten irgendwie nicht in Frage kam. Ich habe dann meine Gruppe informiert und die Jungs haben mich super unterstützt. Inzwischen leite ich wieder - nach einer wirklich kurzen Pause - und freue mich auf jede Session wie früher.

Analyse:

Auf mich bezogen kann glaube ich jeder verstehen woher meine fehlende Motivation kam. In meinem Kopf schwirrten Gedanken umher - auf der Arbeit war es schon einige Zeit schlecht gelaufen - mein Selbstwertgefühl hatte ein spontanes Tief und ich suchte nach Lösungen wie es beruflich weitergehen könnte. Da ist im Kopf so viel Chaos, dass an viele andere Sachen nicht zu denken war. Wie immer hat es mir letztendlich sehr geholfen Musik zu schreiben und mit dem Hund spazieren zu gehen um aus der Situation herauszufinden, dieses Muster ist mir für mich schon bekannt. Aber ich denke jeder hat da so seine Methoden.


Es gab viele tolle Hinweise und Ratschläge wie man mit der Situation umgehen könne. Ich habe diese hier mal zusammengefasst.

  1. Es nützt keinem wenn du dich quälst.

  2. Woran liegt es? Horche in dich herein?

  3. Unterbrechung dadurch das jemand anders kurz einen Oneshot leitet

  4. Mit den Spielern ehrlich über die Situation reden

  5. Einfach trotzdem leiten und eventuell nachher feststellen dass es total Spaß gemacht hat.

Das ist nur kurz zusammengefasst was in der Gruppe zu lesen war und es sind auch die wichtigsten Tipps und deshalb möchte ich hier gerne etwas ergänzen.

Wichtig ist mir hier erstmal zu sagen, dass es ein Spiel ist welches unfassbar Spaß macht und auch machen soll. Ich habe auch bei deinem Post deutlich gespürt wie sehr du es liebst zu spielen und glaube dass deine Spieler eine richtig tolle und engagierte Spielleitung gefunden haben. Wenn sie ähnlich toll sind, werden sie sicher Verständnis zeigen und dich unterstützen (zum Beispiel mit einem Oneshot).

Wenn nicht, kann deine Lustlosigkeit natürlich auch an deiner Gruppe liegen. Hier möchte ich als erstes einhaken.

Schlechter Fit: Das bedeutet es passt zwischen euch nicht richtig. Habt ihr eure Vorstellungen darüber was und wie gespielt wird und was am Tisch ok ist und was nicht irgendwann mal geklärt? Falls nicht wird es Zeit :-). Nicht jeder der Rollenspiele mag hat automatisch die gleichen Erwartungen an das Spiel. Du liebst atmosphärische Beschreibungen und eine ausgeklügelte Spielwelt? Dein Gruppe mag Rätsel und hält sich am liebsten im Dungeon auf? Das kann einfach schwierig wenn, muss aber nicht sein wenn ihr euch gut absprecht wie ihr mit diesen Diskrepanzen umgeht.

Du möchtest tief ins Abenteuer eintauchen, deine Spieler wollen ihre Handys nicht weglegen oder stummschalten? Passt auch nicht so richtig, oder?

Wenn es überhaupt nicht passt und ihr keinen Weg findet ist es oft besser sich in Frieden zu trennen, als sich die ganze Zeit zu ärgern und den Spaß zu verlieren.


Stress im Außen:

Manchmal ist unser Hobby wunderbar um vom Alltag abzuschalten, manchmal lässt der Alltag es nicht zu abgeschaltet zu werden und sorgt dafür, dass das Spielen (oder zumindest das Vorbereiten, welches ja eine andere Dynamik hat) keinen Spaß macht.

Die Frage ist was man tun kann.

  1. Ich war früher starker Raucher, bis mir auffiel dass ich immer nur wieder anfing zu rauchen wenn ich unglücklich war. Als ich diese Mechanik verstanden habe, war es leicht ein Gegenmittel zu finden. Immer wenn ich nach Abstinenz (aufhören war nie ein großes Problem) wieder Lust auf eine Zigarette bekam, wusste ich das irgendwas nicht in Ordnung ist und fing an mein Leben zu beleuchten um zu finden woran es lag. Es ist günstig sich den „großen Kuchen“ des eigenen Lebens dazu etwas aufzuteilen.

TOOLS

Ich selbst habe 6 Bereiche in die ich gerne schaue und die ich mir wie einen Kuchen mit 6 Teilen aufmale. Die Kuchenstücke sind: Beruf & Weiterbildung, Körper & Gesundheit, Familie & Beziehungen, Gedanken & Emotionen, Kreativität & Inspiration, Finanzielles & Materielles. Dann gehe ich in Gedanken zu einem der Bereiche und fühle in mich hinein. Wie sähe der Bereich aus, wenn ich völlig zufrieden wäre? Und vergleiche nun mit der Realität. Es wird immer irgendwelche Abweichungen geben und ein wenig Abweichung ist auch kein Problem. Wenn die Diskrepanz zwischen dem was du dir wünscht und der gefühlten Realität sehr groß ist, ist etwas im Argen und es lohnt sich dort hin zu schauen.

Beispiel: Als ich damals meinen Job verlor war ich dort schon einige Zeit unzufrieden. Auf einer Skalen von 0-10 (wenn 10 perfekt ist) hätte ich mir maximal eine 3 gegeben. Es musste eine Änderung her. Leider brachte ein Gespräch nichts.

In dieser Situation waren meine Gedanken fast ausschließlich beim Thema Arbeit, da hatte ich keine Lust zu leiten. Erst musste dieses Thema geklärt werden und ich traf mich mit einem Coach der mir sehr half. Sobald dies der Fall war, stellte sich der Spaß wieder ein (auch in anderen Bereichen).

2) Was mir auch immer hilft ist zu meditieren. Am liebsten nehme ich in solchen Situationen eine geführte Meditation, diese halten mich in schwierigen Situationen besser beim meditieren. (Ein Bodyscan ist ein super Einstieg, du findest diverse z.B. bei YouTube. Nimm einfach den der dir am angenehmsten ist.) Wenn ich ein paar Mal meditiert habe finde ich fast immer schnell das Problem welches ich gerade habe und meistens auch die Lösung.

So, ich hoffe es hat etwas geholfen. Du kannst gerne auf meinem Blog (findest du hier www.d20sounds.com) noch einmal nachlesen falls du nicht schon dort bist. Ich hoffe das Problem klärt sich schnell für dich und alle die es im Moment betrifft.

Nächstes Mal den das versprochene Thema mit dem Tipps eine Gaming Session zu starten.

Machst gut und viel Spaß beim Spielen!


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